Donnerstag,
21.02.2002 = 55. Tag
Gegen 13:00 Uhr kamen wir in Hong Kong (genauer gesagt in Kowloon) an und
mussten uns nun selbst um unsere Unterkunft kuemmern. In Hong Kong gibt es
eine andere Waehrung als auf dem chinesischen Festland, naemlich den Hong
Kong Dollar (HK$).
Wir
suchten uns eine Tourist-Information, die wir nach laengerem Laufen mit unseren
Rucksaecken fanden, und erkundigten uns nach Unterkuenften. Alle sind sehr
teuer, es gibt wesentlich mehr Hotels, als billige Gaestehaeuser. Wir bekommen
eine Stadtkarte
und dort drauf gezeigt, wo guenstige Unterkuenfte zu finden sind. Dann machen
wir uns auf den Weg. Nun sind wir froh, dass es nicht waermer als 20 Grad
ist, denn unser Gepaeck hat an Gewicht zugenommen (Taucherbrille und -buch,
Badekappen, Muetze, Schal, Handschuhe, etc.). Nach einer Weile wurden wir
angesprochen, ob wir Unterkuenfte suchen (da waren sie wieder, die Schlepper!),
doch den ersten liessen wir abblitzen. Als wir ein weiteres Mal angesprochen
wurden (diesmal von einer Frau, was das Vertrauen schon erheblich steigert)
hoerten wir zu und liessen uns ein Zimmer zeigen. Dieses befindet sich im
10. Stock, hat ein kleines Bad mit Toilette und Dusche im Zimmer (sogar heisses
Wasser!), ein breites Bett und ein schmaeleres Bett. Pro Nacht kostet es 250
HK$ (= 80,60 DM) und wir nehmen dies. Es ist zwar unsere bisher teuerste,
selbstgesuchte Unterkunft, aber billiger haetten wir hier nichts gefunden.
Ausserdem ist es sauber, hat 2 Fenster an 2 Seiten ueberm Bett, sowie auch
im Bad ein Fenster. Das schmaelere Bett nutzen wir als Ablageflaeche, da es
keinen Schrank oder Stuhl gibt. Somit wohnen wir nun in Kowloon, Nathan Road,
im Mirador Mansion (so heisst das Gebaeude) und dort im "Kowloon Hotel".
Das Haus hat 16 Stockwerke, in jeder der vier Ecken gibt es jeweils zwei Aufzuege
(einen fuer gerade Nummern, einer fuer ungerade Nummern). Es gibt einen Innenhof
(siehe Bild) und ca. 20 Wohnungen auf jedem Stock das macht zusammen um die
320 Mietparteien.
Spaeter laufen wir etwas durch die Stadt, um uns anzuschauen, wo wir untergekommen
sind. An jeder Ecke sprechen uns Inder an, die uns ihre Copie-Watch andrehen
wollen. Diese befinden sich an dessen gesamten Arm. Weiterhin gibt es Inder,
die uns Klamotten verkaufen wollen: "Hello my friend, hello Madame, where
are you from?", dies hatte uns bereits in Hua Hin sehr genervt. Michael
platzt fast und ruft immer: "No, we don't want to buy anything!"
Doch spaeter laufen wir vorbei, ohne etwas zu sagen und ohne zu reagieren,
was die bessere Methode ist. Trotzdem nervt es tierisch!
Hier in Hong Kong gibt es viele Nicht-Chinesen, von allen Nationen etwas,
was sehr angenehm ist. Wir schauen uns noch den Kowloon Park an, welcher in
der Naehe unserer Unterkunft liegt und gehen dann ins "Spaghetti-House",
um zu Abend zu essen. Die Preise hauen uns um, bezahlen wir doch fuer Spaghetti
Bolognese und 1,5 Liter Sprite plus eine Handvoll Nachos ca. 200 HK$ (= 65,-
DM). Grossstaedte sind einfach viel zu teuer!
Freitag, 22.02.2002 = 56. Tag
Zum 1. Mal seit langem stellen wir nicht den Wecker, doch wir werden trotzdem
um 8:00 Uhr wach. Die Sonne scheint in unser Zimmer, welches ja so viele Fenster
hat. :-) Wir schauen erst auf mehreren Plaenen nach, wie wir diesen Tag gestalten
und verlassen dann die Unterkunft. Uebrigens befindet sich im Erdgeschoss
unserer Unterkunft viele Geschaefte, so dass wir stets an diesen vorbei muessen.
"Hello my friend ...."
Wir fahren mit der U-Bahn von der "Tsim Sha Tsui" Station zur "Yau
Ma Tei" Station, Ausgang C, um von dort zum Jade-Markt zu laufen. Hier
wird sehr vieles angeboten und durch langes Handeln hat sich jeder von uns
ein Armband gekauft. Bei Michael sind es flache Jade-Ringe, bei mir sind es
die 12 Tiere des chinesischen Sternzeichens.
Zurueck laufen wir die gesamte Strecke bis zum Public Pier (hinter dem Hong
Kong Space-Center) und verweilen dort einen Moment.
Hier werden wir von chinesischen Schuelern ueber unseren Hong Kong Aufenthalt
interviewt, wie es uns auch schon in Hua Hin passierte. Doch so schlecht koennen
wir nicht ueber Hong Kong sprechen, da die Strassen relativ sauber sind, wir
noch keinen auf die Strasse rotzen oder pinkeln sahen und auch etwas mehr
Ruecksichtsnahme ausgeuebt wird. Zumindest wurde ich mal vorgelassen, da jemand
erkannte, dass ich zu Michael gehoerte und sich somit nicht dazwischen draengelte,
wie sonst immer. Lediglich nerven die Inder!
Fuer Abends buchen wir eine Fahrt mit der Tram, um uns Hong Kongs Nachtleben
anzuschauen (50 HK$/Pers.), diese Rundfahrt findet auf Hong Kong Island statt.
So fahren wir mit der Faehre (1,70 HK$/Pers.) auf die andere Seite und gucken
uns dort vorerst etwas um. Hier scheint es keine Inder zu geben! Die Leute
sind alle sehr gepflegt, was wohl an den vielen Bank-Gebaeuden und anderen
grossen Buero-Gebaeuden liegt. Auch hier sind viele Nationen vertreten. Wir
entschliessen uns zum Peak zu fahren, welcher der hoechste Aussichtspunkt
in Hong Kong ist. Hierzu kann man anfangs die Rolltreppen benutzen. Diese
befinden sich mitten in der Stadt. Stets kann man zwischendurch aus- und einsteigen,
falls man dort wohnt oder sonstiges zu erledigen hat. Die Rolltreppe befindet
sich zwischen Wohnhaeusern (welche sehr, sehr hoch sind!) und Einkaufspassagen.
Sie faehrt nur morgens talwaerts (6:00 - 10:00 Uhr), den restlichen Tag nach
oben. Neben dran befinden sich Treppen. Es ist sehr steil und wir fragen uns,
wie die Leute hier leben. Eines ist klar, dick werden kann man
hier nicht. Aber mit einem Ball spielen oder Fahrrad fahren auch nicht. Wir
sind schon ziemlich weit oben auf dem Berg, als die Rolltreppe zu Ende ist,
jetzt muessen wir zu Fuss weiter. Ein Mann sagt uns das es ungefaehr 40 min.
dauern wuerde, das es sehr steil sei, aber der Blick wuerde sich lohnen (endlich
wird wieder englisch gesprochen!). So machen wir uns auf den Weg. Es ist so
steil, das wir schon das Gefuehl haben uns abseilen
zu muessen (und wir dachten, dass die "Grosse Mauer" schon steil
sei!). Unsere Lunge keucht. Es fahren Taxis an uns vorbei, was auch verrueckt
aussieht, da es so steil ist, aber wir laufen weiter. Es dauert tatsaechlich
ca. 40 min. und wir kommen fix und fertig und durchgeschwitzt oben an. Die
Aussicht allerdings lohnt sich wirklich und wir sind froh, dass wir hoch gelaufen
sind und nicht mit dem Zug (eine Art Zahnradbahn) hochgefahren sind. Runter
nehmen wir diese allerdings in Anspruch und bezahlen 20 HK$/Pers. Die Fahrt
geht rueckwaerts, durch die Steile wird man in den Sitz gepresst, einfach
wahnsinn.
Oben auf dem Peak gibt es viele teure Geschaefte. Eine Kugel Haeagen Dasz
kostet ca. 10,- DM. Doch einen Mc Donalds gibt es dort ebenfalls, wie sollte
es auch anders sein! Als wir wieder
unten waren, liefen wir zum Queens Pier und warteten, dass wir von der gebuchten
Tour abgeholt werden. Die Tramfahrt war allerdings nicht so schoen. Obwohl
wir in der Doppeldecker-Strassenbahn oben sassen und einen guten Blick hatten,
haetten wir das alles auch zu Fuss sehen koennen. Es war nichts besonderes.
Spaeter fuhren wir mit der U-Bahn (11 HK$/Pers.) unter Wasser hindurch auf
unsere Seite (Kowloon). Dort gingen wir noch etwas Essen (bereits 20:30 Uhr),
aber wir fanden ein italienisches Lokal "Fat
Angelos".
Hong Kong Island gefaellt uns beiden besser, dort ist es schoener und ruhiger.
Allerdings gibt es hier wahrscheinlich keine Gaestehauser, und falls doch
sind diese wahrscheinlich noch viel teurer.
Samstag, 23.02.2002 = 57. Tag
Wir versuchen wieder lange zu schlafen, werden aber auch diesmal frueh wach.
Heute ist das Wetter nicht so schoen, so dass wir erst an der Homepage arbeiten.
Leider haben wir noch kein Internet-Cafe gefunden, in dem wir unser Laptop
anschliessen koennen. Doch heute wollen wir weiter danach suchen. Bei der
Post hatten wir uns erkundigt, was ein Paeckchen nach Deutschland kostet (da
wir einige Reisefuehrer etc. nicht mehr benoetigen), doch unter 200,- DM ist
nichts drin. So schleppen wir unseren Kram lieber weiterhin und fragen nochmals
in Australien.
Direkt
am Pier gibt es ein grosses Einkaufszentrum "Habour City", in dem
wir uns fast den ganzen Tag aufhalten. Hier gibt es teure, sehr noble Geschaefte,
aber auch einen Pizza Hut und anderes. Fuer einen Cappuchino zahle ich 26
HK$ (= 8,40 DM), ja Hong Kong ist auch sehr teuer. In allen Internet-Cafes,
in denen wir fragten, war es nicht moeglich unseren Laptop anzuschliessen.
Und das in dieser Stadt! Aus diesem Grund kauften wir uns kurzerhand einen
USB-Adapter fuer die Speicherkarte der Digicam, um sie als Zwischenspeicher
fuer die Daten zu verwenden (clever, hae?). Nun wollen wir morgen damit unsere
Seite aktualisieren.
In dem Einkaufszentrum
stehen mehrere Internet-Terminals, bei denen wir uns auf unserer Homepage
verbinden konnten und auch unsere E-Mails schnell lesen konnten (Zugriff nur
30 min.). Nun sind wir wieder etwas ueber Zuhause informiert und wissen dass
es einen neuen Hasterok gibt! Fuer Glueckwuensche bitte hier klicken!
Frank und Sandra
Heute gingen wir auch mal wieder ins Hardrock Cafe und Michael kaufte sich
ein T-Shirt mit der Aufschrift "Kowloon", so wie der Stadtteil von
Hong Kong heisst. In einem Supermarkt kaufen wir uns ausser Chips und Schokolade
auch einmal Obst, was ich hier extra erwaehnen muss. Liegt wahrscheinlich
auch am vielen Fast Food, dass wir Heisshunger auf etwas gesundes haben.
Abends laufen wir am Pier entlang und geniessen die beleuchteten Haeuser (Hong
Kong Island). Hier fotografieren sehr viele Leute, natuerlich auch wir.
Sonntag,
24.02.2002 = 58. Tag
Heute funktioniert das laenger schlafen, was aber vielleicht auch akm Wetter
liegt, da es bewoelkt ist. Im Zimmer arbeiten wir noch etwas an der Homepage
und gehen anschliessend italienisch essen. Vielleicht waere es besser gewesen,
wenn wir nach Italien gereist waeren, aber Michael meint, dass ihn dort die
Leute auch aufregen wuerden.
Nach dem Essen laufen wir zu einem Internet-Cafe und verweilen dort 2,5 Std.
Schon irre, wie lange es dauert die E-Mails zu lesen und zu beantworten. Ausserdem
machten wir uns mal etwas schlau, was so in der Welt passiert und wie das
Wetter in Australien ist. Fuer diese Zeit bezahlen wir 70 HK$. Uebrigens klappte
es mit dem Adapter sehr gut, so dass sich die Investition lohnte!
Spaeter laufen wir wieder durch das Einkaufs-Center. Alle Geschaefte haben
offen, obwohl es Sonntag ist. Wir kaufen uns wieder Verpflegung und diesmal
probieren wir Suppe ala 5 min. Terrine aus.
In dem Flur unseres Gaestehauses befindet sich ein Wasserbehaelter, aus dem
auch heisses Wasser kommt. So sitzen wir spaeter im Zimmer und loeffeln unsere
Suppe mit kleinen Eisloeffeln. Dazu gibt es noch Wuerstchen und matchige Broetchen.
Aber wir sind damit sehr zufrieden und sparten somit Geld. Fuer Australien
traeumen wir schon davon uns einen Toaster und ein grossen Glas Nutella zu
kaufen. Selbstverstaendlich auch noch eine Kuehlbox etc. :-) Ich wollte mir
ja heute noch Yoghurt kaufen, aber ein kleiner haette 3,- DM gekostet und
somit habe ich es gelassen. Man muss ja nicht alles haben.
Montag, 25.02.2002 = 59. Tag
Wir verlassen unser Gaestehaus puenktlich um 12:00 Uhr, wie es auch sein muss.
Unser Flug nach Australien geht allerdings erst um 21:00 Uhr. Doch der Hong
Kong Airport ist sehr fortschrittlich, so dass wir uns dort aufhalten wollen.
Mit dem Bus, welcher nur ca. 500 m von unserer Unterkunft entfernt ist, fahren
wir 1 Std. zum Flughafen (33 HK$/Pers.).
Dort koennen wir bei Qantas tatsaechlich schon einchecken. Genial! So sind
wir das Gepaeck los und koennen uns auf dem grossen Flughafen umsehen. Leider
koennen wir diesmal das Gepaeck nicht bis zur Endstation Melbourne aufgeben,
sondern muessen in Sydney nochmals einchecken. Hoffentlich reicht die Zeit
aus. Bei "Olivers Super Sandwich" essen wir sogleich einen solchen,
aber ueber 10,- DM war jener nicht wert! (Flughafenpreis?!) Wir erkundigen
uns nach der Sicherheitsgebuehr und bekommen die Auskunft, dass diese bereits
in unserem Ticket enthalten ist. Super! So sparten wir 90 HK$/Pers.!
Auf dem Flughafen fanden wir eine Internet-Station, bei der wir kostenlos
surfen konnten. Zuerst war dies aber sehr umstaendlich, so dass wir nochmals
weiter suchten und dann fanden wir etwas besseres. Mit Sitzplatz an 2 PC's
beantworte ich noch ein paar E-Mails, waehrend Michael nach guenstigen Unterkuenften
in Tasmanien suchte. Denn wir entschlossen uns direkt von Melbourne aus mit
der Faehre nach Tasmanien zu fahren, insofern dies ginge, um Zeit zu sparen.
Anschliessend mieten wir uns ein Auto und fahren damit auf dem Festland. Aber
erst einmal sehen, ob es funktioniert.
Puenktlich um 21:00 Uhr startet unser Flieger.
@Tante
Renate= Herzlichen Glueckwunsch zum 60. Geburtstag!
Weiter geht es vorerst noch mit Victoria.