Mittwoch, 06.02.2002 = 40. Tag

Um 22:40 Uhr landen wir. Unser Gepaeck ist tatsaechlich dabei, es hat also alles funktioniert. Mit der Passkontrolle und Ausfuellen der Einreiseinformation dauert es eine Weile. Ein Beamter wartet ungeduldig hinter uns.

Als wir aus der Ankunftshalle treten fragen uns viele Chinesen, ob wir ein Taxi benoetigen (hat man denn nie seine Ruhe?). Einer von ihnen weicht nicht mehr von unserer Seite und wartet geduldig bis wir Geld geholt haben. Mit ihm gehen wir zum Auto, welches kein "Taxi-Schild" auf dem Dach hat. Doch er zeigt uns seine Lizenz und stellt uns eine Quittung fuer 350 Renminbi (RMB) aus, welches wir sofort bezahlen sollten. Der Fahrer selbst spricht nur chinesisch und der sogenannte "Schlepper" hat das Geld kassiert, faehrt aber nicht mit. Er sagt uns, dass der Fahrer wuesste, wohin er uns fahren sollte und das alles seinen rechten Lauf nimmt und wir uns nicht sorgen sollten. So fahren wir los. Kaum vom Flughafen weg drueckt der Fahrer alle Autoknoepfchen nach unten und uns wird Angst und Bange. Da sitzen wir nun, koennen uns nicht verstaendigen, koennen die Strassenschilder in chinesischen Schriftzeichen nicht entschluesseln und hoffen nur heil anzukommen. Ca. 45 min. spaeter sind wir beim Hotel. Unglaublich, was einem so alles durch den Kopf geht. Wir aergern uns, dass wir die ganzen "Schlepper" am Flughafen nicht einfach haben stehen lassen! Aber da kommt man nachts an, kennt sich nicht aus, weiss nicht ob es einfach ist Taxis zu bekommen, kennt die Waehrung und Umrechnungskurse nicht, ist muede und kaputt und will nur noch ins Bett und laesst sich somit leicht ausnutzen. Spaeter rechnen wir aus, wieviel Geld uns die Taxifahrt ueberhaupt gekostet hat und kommen auf ca. 100,- DM. Das ist natuerlich viel zu teuer, denn wir haetten wohl fuer ein richtiges Taxi nur die Haelfte bezahlt!!!

Im Hotel angekommen zeigen wir unsere bereits bezahlten Tickets an der Rezeption, doch die koennen unsere Namen nicht finden und sagen uns, dass wir nicht in ihrem Hotel gebucht haetten. Das ist doch wohl ein Scherz! Auf den Unterlagen steht allerdings der Name des Hotels eindeutig drauf, was die Leute an der Rezeption auch erkennen. Von einer gebuchten Reise mit Fox-Tours (Beginn naechster Tag) wissen sie ebenfalls nichts. Wir haben einen chinesischen Ansprechpartner, der aber um 0:15 Uhr nicht erreichbar ist. Wir ueberlegen, welche Zeit in Deutschland ist und ob wir Thomas im Reisebuero erreichen koennten, als die Leute von der Rezeption (mittlerweile kuemmerten sich bereits 3 Pers. darum) verkuendeten, dass wir in ein anderes Hotel muessen. Na toll! Wir haben darueber keine Infos und aergern uns! Das andere Hotel sei 5 min. zu Fuss zu erreichen. Doch wir bestehen darauf, dass wir dort hingebracht werden, da wir keine Lust haben mit Gepaeck durch die Nacht zu irren. Ausserdem ist es doch nicht unsere Schuld. Nach gewissen Zoegern heisst es, das wir von dem anderen Hotel abgeholt werden. So warten wir 10 min., lassen nochmals dort anrufen, als endlich ein Page zur Tuer reinkommt. Statt mit dem Auto hat er ein Gepaeckwagen dabei. Er laed unsere Rucksaecke darauf und wir laufen zu 3. ca. 10 min. zum anderen Hotel. Allein haetten wir dies nie gefunden, da der Page wohl Abkuerzungen laeuft. Wir finden die Situation nun so komisch, dass Michael ein Foto davon macht. Da ist man schon seit 6 Wochen unterwegs und sucht sich die Unterkuenfte vor Ort und es entstehen keinerlei Probleme und nun, wo alles bereits in Deutschland gebucht ist, wir alles Schwarz auf Weiss haben, passiert so etwas. Kaum zu glauben!

Unser Zimmer im 20. Stock des Hotels bekommen wir sogleich. Nobel geht die Welt zu Grunde, denn nun befinden wir uns im 5 Sterne Hotel. Und das mit Rucksack und Zip-Hose. Welch ein Spass!
Unsere gebuchte Tour soll erst abends statt finden, das Fruehstueck gibt es allerdings nur bis 9:00 Uhr, somit muessen wir also trotzdem frueh aufstehen (sind erst um 3:00 Uhr im Bett!).
Im Zimmer steht ein grosser Fernseher, es gibt fuer jeden eine Zahnbuerste und -Pasta, Kamm, Hausschuhe, Bademantel und alles moegliche. Irre! Die Preise sind aber auch irre, wie wir fest stellten. Dem Pagen gaben wir 15,- DM Trinkgeld, allerdings hatte er es sich auch verdient, oder?!

Nun gehen wir erst einmal ins Bett! Uebrigens ist es sehr kalt in Peking, wir drehen die Klimaanlage so warm es geht.

Donnerstag, 07.02.2002 = 41. Tag

Nach dem Fruehstueck erkundigen wir uns nochmals nach unserer gebuchten Tour und erfahren lediglich das die anderen Teilnehmer erst um 11:30 Uhr landen. Leider sprechen alle schlecht englisch oder gar keines und keiner ist ueber unsere Tour informiert. Wir entschliessen uns gegen 13:00 Uhr in der Lobby nochmals zu fragen und schauen uns vorher das Hotel und das Schwimmbad an.

Mit Bademantel und Hausschuhen laufen wir durchs Hotel und amuesieren uns koestlich, weil wir so bloed aussehen! Fuer das Schwimmbad benoetigt man leider Badekappen, welche nicht zum Leihen, sondern zum Kaufen sind. So kaufen wir uns also noch diese bekloppten Badekappen, um durch das kleine Becken zu schwimmen. Als wir wieder im Zimmer sind, erhalten wir einen Anruf vor Mr. Li (unser Reisefuehrer) das es um 13:00 Uhr los geht. Er entschuldigt sich fuer die Unannehmlichkeiten zwecks neuem Hotel. Die anderen Gaeste wurden direkt am Flughafen abgeholt und somit auch gleich ins richtige Hotel gebracht.


Insgesamt sind es 12 Teilnehmer, ausser uns gibt es noch ein junges Paerchen (Merve und Ingo) und zwei 19jaehrige Jungs (Thomas und Christian), der Rest ist schon etwas aelter (aber sehr fitt, wie wir im Laufe der Reise feststellten, hierzu aber spaeter mehr!). Wir fahren mit dem Kleinbus zu dem Lama-Tempel (beruehmt ist Dalai Lama) und sehen uns alles an. Leider darf man im Tempel nicht fotografieren, sondern nur im Innenhof. Ein Tempel besteht aus 3 Buddhas: Buddha der Vergangenheit, Buddha der Gegenwart und Buddha der Zukunft. Jeweils vor diesen Buddhas ist ein Gebetsteppich und ein Platz fuer die Opfergaben (meist Obst). Fleisch darf nicht geopfert werden, da die Buddhas auch in Tierform wieder zum Leben erwachen koennten und somit ihre Artgenossen gegessen haetten, also nur Vegetarische Kost. Man kann fuer die Zukunft beten oder sich fuer Vergangenes bedanken. Wir sehen ebenfalls den lachenden, dickbaeuchigen Buddha Milefa (den es auch oefters beim chinesischem Lokal in Deutschland gibt), der mit seinem Bauch die Welt traegt. Es bringt Glueck, wenn man ihm den Bauch streichelt, dies ist allerdings hier nicht moeglich, da er umzaeunt ist und man an den Bauch nicht ran kommt. Wie gut, dass ich dieses Ritual stets in Deutschland beim chin. Lokal pflege! :-)

(Bei diesem Bild mussten wir schummeln...
das entstand bei einer anderen Gelegenheit.
)


Mr. Li spricht haeufig von der "Halle der Harmonie" und meint damit stets die Toilette. Diesen Ausdruck behalten wir alle bei. Aber es gibt grosse Unterschiede zwischen den Hallen.
Ausserdem erzaehlt er uns, dass die Chinesen uns fuer "Langnasen" halten. Wir sollten uns nicht wundern, wenn wir hin und wieder ein Gekicher hoeren oder fotografiert werden. Es sei etwas aussergewoehniches "Langnasen" zu sehen.

Nach der Besichtigung fahren wir zum Konfuzius-Tempel (lebte 500 v. Chr.) und sehen uns unter anderem die Steinsaeulen mit den eingravierten Namen der Pruefungsabsolventen des konfuzianischen Bildungssystems an. Es gibt 198 Saeulen, die man auch Stelen nennt. Auf diesen befinden sich insgesamt 51.624 Namen der Prueflinge darauf. Auf diesem Platz steht ein 700 Jahre alter Baum, welcher auch "Baum des dummen Beamten" heisst. Der Erzaehlungen nach lief irgendwann ein Beamter des Kaisers unter diesem Baum hindurch und zog seinen Kopf nicht ein. Er blieb mit seinem Hut an einem Ast des Baumes haengen und verlor seinen Hut und spaeter auch seinen Posten im Kaiserreich.

Nun gehen wir mit der ganzen Truppe zusammen Essen. Noch gibt es auch Gabeln, aber die Mutigen versuchen ihr Glueck schon heute mit Staebchen. Wir sitzen jeweils mit 6 Personen an einem Tisch. In der Mitte gibt es eine drehbare Platte, die einige Personen von uns noch nicht kannten. Da wir (A. + M.) aber bereits in Deutschland oefters chinesich essen waren, kannten wir dies und koennen auch ohne weiteres mit Staebchen essen (protz!). Die Suppe wird hier nach dem Hauptgang gegessen, obwohl sie von Anfang an auf dem Tisch steht. Sie ist sehr blass und ausser Oel und ein wenig Ei und Mais ist nichts weiter darin. Selbst jegliche Art an Gewuerzen fehlt. Sie schmeckt sehr schleimig und oelig. Doch jeder probierte sie, einfach um mitreden zu koennen. Ausserdem gab es ein vegetarisches Gericht (zumindest dachte ich dies, da es wie Gemuese aussah) in dem auch Tintenfisch war. Der Rest der Gruppe hatte Glueck, dass ich mich nicht uebergeben musste. Pfui Spinne!! :-(((

Nach dem Essen fahren wir zurueck zum Hotel. Michael und ich laufen noch zum Einkaufs-Center, da wir uns Getraenke kaufen moechten (im Hotel viel zu teuer, das hat man nun von 5 Sternen!). In diesem Einkaufs-Center sind wohl alle 13 Mio. Peking-Chinesen zur gleichen Zeit einkaufen. Es herrscht ein Gedraenge und Geschiebe, keiner nimmt Ruecksicht auf den anderen. Obwohl wir mit unserer Groesse weit ueber die Chinesen-Koepfe hinweg sehen, haben wir Schwierigkeiten mit ihnen Schritt zu halten. Stets haben wir Ellebogen im Kreuz, Einkaufswagen in den Hacken usw. Das Verhalten im Einkaufs-Center ist aehnlich wie das Fahren im Strassenverkehr. Beides eine Erfahrung wert. Am naechsten Tag wird viel ueber das Einkaufen gesprochen, denn mehrere von der Gruppe probierten es aus. Die Preise sind auch hier nicht besonders guenstig, aber guenstiger als im Hotel.

@Nina= Herzlichen Glueckwunsch zum 24. Geburtstag!


Freitag, 08.02.2002 = 42. Tag

Bereits um 7:00 Uhr werden wir telefonisch geweckt. Unsere Reise startet sehr frueh mit dem Tiananmenplatz (Platz des Himmlischen Friedens), welcher der groesste Platz der Welt sein soll. Zur Kaiserzeit lagen die Ministerien an dem damals noch wesentlich kleineren Platz, seit Abschaffung der Monarchie stand er immer wieder im politischen Vordergrund. Auf diesem Platz steht auch ein Denkmal fuer die Helden des Volkes, der Platz hat eine Groesse von 40 ha.

Durch eine Strassenunterfuehrung gelangen wir zur "Verbotenen Stadt". Dies ist ein Palastmuseum und zeigt den groessten und besterhaltensten Komplex von Gebaeuden aus der Kaiserzeit, erbaut zwischen 1406 und 1420. Die Flaeche ist ueber 720.000 qm gross. Der Eingang besteht aus 3 Toren, der Kaiser benutzte das mittlere, die Ahnen das linke, die Goetter das rechte. 3 Hallen sind hintereinander gebaut: Halle der hoechsten Harmonie (hier steht der Drachenthron), Halle der Vollkommenen Harmonie (hier zog sich der Kaiser zurueck, um die Staatsgewaender anzulegen) und Halle der Erhaltung der Harmonie (hier ueberwachte der Kaiser die hoechsten Beamtenexamen des konfuzianischen Bildungssystems).

Im Anschluss gehen wir zum Mittagessen. Wir sind voellig durchgefroren, da es bloss ca. 0 Grad ist und wir nicht genuegend warme Klamotten haben. Es geht ein eisiger Wind, aber es ist sonnig.

Danach fahren wir zum Himmelstempel, eine Anlage die ca. 273 ha gross ist und die Form eines Quardrates mit aufgesetzten Halbkreis (der Uebergang von Erde und Himmel) hat. Die Halle ist von einer runden Mauer umgeben. Wenn man auf einer Seite steht, so kann man das hoehren, was auf der gegenueberliegenden Seite (ca. 60 m entfernt) gesprochen wird. Wir probierten es aus und es hat funktioniert!

Dann fahren wir zu einem "Krankenhaus" und bekommen die Seiten des Yin (fraulich, schwarzer geschwungener Halbkreis) und Yang (maennlich, weisser geschwungener Halbkreis) und Akkupunktur erklaert. Michael und ich lassen uns kurz dort massieren (ca. 10 min.) und bekommen eine kostenlose Diagnose unseres Koerpers anhand unseren Pulsschlaegen und der Zunge. Ausserdem bekommen wir einen Satz erklaert, wie man einfach Tai Chi ausueben kann. Diesen Satz mit den dazugehoerigen Bewegungen sollte man morgens und abends je 2 mal ausueben und es wuerde einem stets besser gehen. Hier schreibe ich den Satz auf:

Wir haben einen grossen Apfel,
diesen teilen wir in der Mitte,
geben der Frau eine Haelfte (zur linken Seite),
und dem Mann die andere Haelfte (zur rechten Seite).
Die Kerne nehmen wir alle wieder zu uns zurueck.


Nach dem Abendessen, welches heute auch inklusive ist, fahren wir zur Peking-Oper. Dies ist eine Kombination aus Musik, Tanz, Pantomine und Akrobatik und dauert nur 1 Std. Fuer uns voellig ausreichend, da es uns ueberhaupt nicht gefaellt! Die hellen und schraegen Toene der "Saengerin" hoeren sich einfach fuerchterlich an. Ich wuerde diese gerne hier nachmachen, denn ich koennte dies bestimmt genauso gut, (ich Kulturbanause!), aber hierzu fehlt uns das Eqipment zur Aufnahme. Nur die Akrobatik ist ganz okay. Gegen 21:30 Uhr sind wir im Hotel. Ein ziemlich langer Tag.


 

Samstag, 09.02.2002 = 43. Tag

Unsere Tour startet heute wieder sehr frueh (8:30 Uhr). Zuerst fahren wir zu einer Perlenfabrik und sehen, wie diese aus den Muscheln herausgenommen werden. In einer Muschel sind ca. 10 - 20 Perlen drin. Eine kleine Perle duerfen wir behalten. Dann laufen wir durch die Verkaufshalle und koennen jeglichen Schmuck bekommen. Obwohl wir fuer ein Armkettchen schon ziemlich handelten, liessen wir es bleiben. So etwas braucht man auf Reise nicht.

Anschliessend geht es in das Tal der Ming-Kaisergraeber am Fusse der Tianshou-Berge. Dort gibt es insgesamt 13 Grabanlagen von denen wir ein gut erhaltenes sahen. Der Platz hierzu war riesen gross, kaum Vorstellbar, dass es sich nur um ein Grab handelte.

Nach dem Mittagessen fahren wir zur "Grossen Mauer" bei Badaling, dem wohl bekanntesten Monumentalbauwerk im Reich der Mitte. Wir besichtigen einen Abschnitt, der zwischen 1505 und 1582 errichtet wurde. Hier zieht ein eisiger Wind entlang und ich kaufe mir an einem Stand Muetze, Schal und Handschuhe fuer 100 RMB. Diesen Preis hatte ich gut herunter gehandelt und ich war sehr dankbar, dass ich die Sachen besass. Zu dumm, das wir nicht mehr "warme Klamotten" aus Deutschland mitnahmen. Die "Mauer"-Besichtigung war sehr beeindruckend und wir liefen ein grosses Stueck auf dieser herrum (teils steile Treppen, teils steiler, glatter Weg). Der Ausflug dort hin hat sich sehr gelohnt!

Uups das wollte ich nicht! :-)
Touries
Ui ist das steil!

 


Total durchgefroren fahren wir mit dem Bus zum Hotel zurueck, wo wir 1 Std. Aufenthalt haben. Unsere Gruppe entschloss sich gemeinsam abends Peking Ente in dem dafuer besten Restaurant zu essen. Hier schliessen sich auch Chrischi und Christian sowie Cora und Helmut an.
Dies war eine sehr gute Idee, denn die Ente war ausgezeichnet! Man isst diese auf eine besondere Art: man nimmt ein rundes Stueck duennen Fladen, darauf legt man Entenstuecke mit Haut, welche man vorher in eine Bohnensosse (schmeckt aber aehnlich wie Sojasosse) tunkte und dann legt man noch Fruehlingszwiebeln oben drauf. Diesen Fladen wickelt man dann aehnlich wie eine Tortilla zusammen und beisst hinein. Super lecker, ein Gedicht!!!! Dazu tranken wir Bier, fuer das wir nichts extra bezahlen mussten und 57 %iger Schnaps. Dieser sollte nur zur Verdauung sein, doch jeder Tisch (wir sassen an 2 Tischen) trank eine Flasche. So waren wir alle sehr gut gelaunt. Gegen 21:30 Uhr mussten wir das Lokal verlassen und waren um diese Uhrzeit bereits die letzten Gaeste. Die Chinesen essen meist sehr frueh zu Abend und wir waren ja schon eine zeitlang dort. Wieder beim Hotel angekommen gingen wir noch mit ca. 8 von uns in eine Bar und tranken in lustiger Runde weiter. Richard (Spitzname an diesem Abend wurde Litschi, da die Chinesen ja das "R" bei Ritchi nicht sprechen koennen!) hatte Geburtstag und so sangen wir ihm ein Staendchen. Das wiederrum fanden die Chinesen in der Bar so schoen, dass sie eine Flasche Schnaps brachten und ein Barmaedchen von ihnen mit uns trank. Irgendwann verliessen wir auch diese Bar (noch viel, viel lustiger!). Es endete mit einer Polonese durchs Hotel in unser Zimmer. Keine Ahnung wie lange wir noch feierten, aber die Nacht war eindeutig zu kurz!

Luschtig...lol
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Sonntag, 10.02.2002 = 44. Tag

Mr. Li nahm keine Ruecksicht auf unsere Trunkenheit und wir wurden wieder um 7:00 Uhr geweckt. Ein paar von uns ging es nicht so besonders gut.

Zuerst besichtigten wir den Tempel des "Liegenden Buddhas". Dieser ist komplett (massiv) aus Bronze und wiegt 44 tonnen. Weiter fahren wir (nach dem langen Spaziergang an frischer Luft, was einigen von uns besonders gut tat) zum Sommerpalast, dem ehemaligen Zufluchtsort der Kaiser vor der Sommerhitze. Das Gelaende ist riesen gross mit einem grossen See (Kunming See). Wir laufen durch einen Korridor, welcher 728 m lang ist (Changlang) und bemalt ist mit ueber 8.000 Bildern aus Mythen, Legenden und Romanen.

 


Nach dem Mittagessen, welches wir beim Zoo zu uns nahmen, schauten wir uns dort die Pandabaeren an. Wirklich niedliche Geschoepfe mit dreckigem Hintern.

Anschliessend fahren wir mit Rikschas (Michael und ich passen zusammen hinein, da es ein etwas groesseres Modell ist als in Hua Hin) durch die Altstadt Pekings. Wir erleben hautnah, wie die Leute leben. Alles ist klein und herrunter gekommen. Hin und wider kann man die "Halle der Harmonie" riechen, welche fuer die ganze Strasse bestimmt ist, da nicht jeder eine besitzt. Wir sehen uns den Kindergarten an (2 kleine Kinder wollen uns die Hand geben, scheinbar freuen sie sich ueber den Besuch der "Langnasen"),danach gehen wir noch zu einer relativ wohlhabenden Chinesen-Familie nach Hause und sitzen bei ihnen im Wohnzimmer. Diese sind sehr gluecklich mit ihrem Leben und die Nachbarschaft sind wahre Freunde. Daran anschliessend schauen wir uns noch an wo die Leute aus dem Viertel einkaufen. Es gibt eine Markthalle, in der alles moeglichen angeboten wird (Fleisch, noch lebender Fisch, Obst, Gemuese, etc.). Unter anderem sehen wir Aepfel mit chinesischen Schriftzeichen. Diese werden mit Papier auf dem noch nicht gereiften Apfel befestigt, so dass dieses Zeichen spaeter ersichtlich ist (Sun-Tatoo!). Weiterhin sehen wir noch ein altes Opernhaus und fahren danach zum Abendessen. Hier muessen wir wieder einmal durch eine grosse Verkaufshalle hindurch. Bei diesem Abendessen in Peking hatte ich wieder ein Fischerlebnis. In einem Dimsum (eine Art Hefekloss mit Ueberraschungs-Fuellung) steckte Krabbenfleisch. Zuvor hatte Michael in seinem Dimsum noch Kraut. Ich esse wohl kein Dimsum mehr! Uebrigens ist es nicht so, dass es nur so wenig Fisch gab. Bei jeder Mahlzeit gab es Fisch in unterschiedlichen Formen, manchmal sogar mit Kopf und Schwanz. Jedoch erkennt man dies ja und kann es meiden. Gemein sind diese versteckten Dinger! Die Suppe wurde auch bis zum letzten Tag nicht besser. Man sollte meinen, das man sich evtl. daran gewoehnen koennte, doch uns gelang es nicht. Obwohl die Varianten stets unterschiedlich waren. Gemuesesuppe mal mit mal ohne Gemuese, einmal mit Tofu, einmal mit Pilzen etc.

Danach sehen wir uns eine Akrobatik-Show an und sind von der Gelenkigkeit und Geschicklichkeit sehr beeindruckt.

Sorry ???MichaelMerve alias Knuffel-PuffelChefeIngo alias HaseThomasChristianUllaHartmutToniLitschi
(Auf dem Foto sind zu sehen v.l.:
Michael :-),
? + Michael, Merve + Ingo (Hase), Thomas + Christian, Ulla + Hartmut, Litschi + Toni,
ein grosses Pardon fuer das Fragezeichen, aber uns fiel der Name nicht mehr ein!)


Gegen 21:30 Uhr sind wir wieder im Hotel. Bald darauf gehen wir ins Bett, da wir durch die letzte Nacht noch Schlaf nachholen muessen. Ausserdem muessen wir morgen frueh aufstehen, packen, fruehstuecken, auschecken, denn um 8:30 Uhr geht es mit der neuen Reisegruppe weiter.


Montag, 11.02.2002 = 45. Tag

Bereits um 5:00 Uhr stehen wir auf, da wir noch die Luxus-Dusche und das Fruehstueck geniessen moechten und ausserdem noch packen muessen. Diesmal ist das Fruehstueck fuer Michael ein besonderes Erlebnis. Abends zuvor gab es beim Essen auch chinesische Maultaschen mit Hackfleischfuellung (aehnlich der schwaebischen "Mauldaeschle"). Diese Maultaschen gab es in unserem Hotel heute beim Fruehstuecksbuffet. Michael nahm sich sogleich mit grosser Erwartung ein paar solcher Maultaschen. Genuesslich biss er hinein und musste sich fast uebergeben, da es auch hier Ueberraschungsfuellungen gibt (so wie auch bei den Dimsums). Nun duerft ihr alle raten, was wohl drin wahr. Auf jeden Fall mag manche Person dies als Katerfruehstueck am Aschermittwoch essen.

Puenktlich um 8:30 Uhr werden wir von einem Fahrer mit Krawatte und schwarzem Audi 100 (uiiii, Mafiosi) abgeholt und zum Flughafen gebracht. Der Fahrer ueberreicht uns unsere kompletten Flugtickets fuer die gesamte Rundreise.

An dieser Stelle nochmals ein Dankeschoen an Mr. Li, der wirklich ein super Reisefuehrer war. Wir haben viel gelacht und viele Informationen erhalten. Ausserdem sei hier erwaehnt, dass die Gruppe genial war. Trotz Altersunterschied haben wir uns alle prima verstanden. Wir wuerden uns freuen, mal wieder was von euch zu hoeren!

Weiter geht es nun mit Xi' An, welches unsere naechste Station ist.

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